Die Bezeichnung „Mitesser“ kommt von der lateinischen Bezeichnung Komedo, die übersetzt mitessen/verzehren bedeutet. In vergangenen Zeiten wurden Mitesser auch Dürrmaden oder Zehrwürmer genannt. Als Mitesser werden dann die, durch übermäßige Verhornung verstopften Talgdrüsenfollikel genannt, in denen sich ein Pfropfen aus verdichteten Hornlamellen bildet, durch den der Ausgang vom Follikelkanal nahezu vollständig oder gänzlich verschlossen wird. Es lagert sich durch den Verschluss des Follikelkanals Melanin ein. Die dunkle Färbung, die bei älteren Mitessern oft deutlich erkennbar ist, ensteht durch eine Oxidierung des eingelagerten Melanins mit dem Luftsauerstoff. Mitesser entstehen besonders häufig in fettigen Hautbereichen, wie Kinn, Nase, Stirn, bei manchen Menschen auch auf dem Rücken.Hautärzte und Kosmetiker unterscheiden offene und geschlossene Mitesser.
Offene Mitesser sind meist gelblich eingefärbt, die Follikelöffnung ist deutlich geöffnet, durch sie ist ein schwarzer Poreninhalt erkennbar, der auch als Horn-Lipid-Pfropf bezeichnet wird. Bei einem geschlossenen Mitesser besteht ein vollkommener Verschluss des Follikelausgangs. Eine helle, fast weißliche Papel ist erkennbar. Es handelt sich ebenfalls um einen Talg-Horn-Pfropf, der allerdings aufgrund des Verschlusses, nicht vom Luftsauerstoff oxidiert werden kann. Der sich aufstauende Druck, der durch das stetige Wachstum des Talg-Horn-Pfropfes entsteht, steigert die Entzündungsbereitschaft des Mitessers. Der Druck weitet den Follikelausgang, da das Entweichen nach außen unmöglich ist. Mitesser entstehen in der Regel noch nicht im Kindesalter, sondern erst bei Beginn der Pubertät. Die immer wieder erneute Bildung von Mitessern kann bis ins hohe Alter andauern. Mitesser sind nicht nur ein kosmetisches Problem, sie können auch entzündliche Hautveränderungen, wie z. B. die Entstehung von Akne, hervorrufen.
Wie entstehen Mitesser ?
Die menschliche Haut ist so aufgebaut, dass sie sich selber pflegen und schützen kann. Der oberste Hautbereich, der als Lederhaut bezeichnet wird, beheimatet Hautdrüsen, die das Haut pflegende Talg produzieren. Diese produzieren nicht nur Talg, sondern auch Keratin (Hornsubstanz). Bei einer gesunden und reinen Haut, ist die Talg-, Keratin- / Hornproduktion im Einklang, sodass die Hautprodukte gleichmäßig aus dem Follikelausgang abfließen können. Bei der Entstehung von einem Mitesser ist dieser, eigentlich Haut pflegende Prozess, ein wenig im Ungleichgewicht. Es füllen sich ein paar geweitete Haarfollikel mit Talg und Keratin. Sobald sich aus dieser Mischung ein Pfropf bildet, weil der Follikelkanal durch Verhornungen verstopft ist, entstehen Mitesser. Besonders unangenehm und auch optisch auffallend wird es, wenn der Pfropf aus Talg und Keratin von Bakterien besiedelt wird. Bildet sich in einer Talgdrüse eine überdurchschnittlich starke Hornschicht, auch Hyperkeratose genannt, kann kaum noch Talg aus dem Follikelausgang abfließen. Es kommt somit zu einem Talgstau im Follikelkanal, der langsam zu einem Pfropf, der aus einer Mischung von Haarresten, Talg und Keratin, besteht.
Je nach Entwicklungsgrad werden daher 3 Stadien von Mitessern unterschieden. Zu Beginn steht der offene Mitesser, bei dem mehr Talg und Keratin im Talgdrüsenfollikel produziert wird, als abfließen kann. Kommt dann noch eine verstärkte Verhornung des Follikelausgangs hinzu, entwickelt sich der offene Mitesser zu einem geschlossenen Mitesser. In diesem Stadium 2 steigt der innere Druck auf den Follikelkanal. Sobald sich auf dem Talgpfropf im Follikelkanal eine Bakterienbesiedelung ergibt, kommt es zu einer Entzündung, die nicht nur zu einem schmerzhaften Pickel auswachsen kann. Es kann auch der Beginn einer Akne sein, wenn sich die Entzündung auf weitere geschlossene Mitesser im Umkreis der entzündeten Region, ausbreitet.
Sind Mitesser gefährlich ?
Mitesser selber sind nicht gefährlich, solange es nicht zu einer Entzündung der Talgdrüse kommt. Da sich die Mischung aus Talg, Haarresten und Keratin, die sich bei der Entstehung von einem Mitesser in einer Talgdrüse ansammeln, um einen hervorragenden Nährboden für Bakterien handelt, ist eine spätere Entzündung nicht ausgeschlossen. Der Druck auf die, mit einem Pfropf gefüllte Talgdrüse steigt stetig an, da die Talgproduktion weiterläuft. Kommt dann noch eine Entzündung hinzu, steigt der Druck auf die Talgdrüse weiter an. Es kann, wenn der Druck zu hoch wird, zu einem Durchbruch der Talgdrüsenwand kommen, sodass sich der infektiöse Inhalt der Talgdrüse in der umschließende Gewebe ergießt. Die Entzündung kann sich dann ungehindert ausweiten. Es kommt nicht nur zu Schwellungen, Pusteln, Knötchen und Schmerzen, sondern auch zu einer Eiterbildung.
Es ist nicht selten, dass zu Beginn der Pubertät aus Mitessern die leichtere Form der Akne, auch Acne comedonica genannt, entstehen kann. Bei Betroffenen der leichten Form der gewöhnlichen Akne, auch Acen vulgaris genannt, die ebenfalls häufig in der Pubertät auftritt, wird die Entstehung von Mitessern von der Akne begünstigt. Mitesser sind nicht gefährlich, wenn sie als Warnsignal gesehen werden. Sobald vermehrt Komedonen das Hautbild verunreinigen, sollten Gegenmaßnahmen in Erwägung gezogen werden, die die Hautfunktion wieder ins Gleichgewicht bringen.